Zeittafel zur Geschichte Geismars
um 2000 v. Chr. | Erste Besiedlung der Landschaft um Frankenberg |
um 700 n. Chr. | Christianisierung des Gebiets um Geismar, Gründung einer Taufkirche |
1238 | Erste Erwähnung des Zentgerichts Geismar (Centa de Geismare) |
1254 | Trennung Frankenbergs vom Pfarrverband mit Geismar auf Druck der Landgrafen von Hessen-Thüringen |
1295 u. 1349 | Juden aus Frankenberg werden in einer Scheune in der Nähe Geismars verbrannt |
1343 | Erstmalige Erwähnung eines Martinspatroziniums der Geismarer Kirche |
1393 | (unwirksame) Schenkung des Patrionatsrechts an der Kirche zu Geismar an den Komtur der Johanniterkonvent Wiesenfeld durch Heinrich Vogt von Keseberg |
1512 | Schenkung der Pfarrei und des Kirchlehns an die Johanniter zu Wiesenfeld durch Hartmann von Hohenfels (1513 durch Kupurch den Erzbischof von Mainz bestätigt) |
um 1530 | Reformation in Geismar; erster evangelischer Pfarrer ist Albert Cordis (bis ca.1573) |
2.Hälfte 16. Jhdt | Gründung einer Schule; sie ist anfangs für alle Gemeinden des Kirchspiels Geismar zuständig |
um 1590 | Entdeckung von Kupfererzvorkommen zwischen Geismar und Frankenberg. Es kommt zur Gründung eines Berg- und Hüttenwerks zunächst auf privatwirtschaftlicher Basis. Nach seinem Erliegen im Dreißigjährigen Krieg wird es ab 1659 unter landesherrlicher Regie weiterbetrieben. Geismar und die umliegenden Dörfer des Amts Frankenberg-Wolkersdorf müssen umfangreiche Frondienste für das Werk leisten. Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde in der Gemarkung von Geismar nach Kupfer geschürft) |
1618 - 1648 | Dreißigjähriger Krieg, unter dem auch Geismar schwer zu leiden hat |
1628 | Eine Pestepidemie fordert viele Dutzend Menschenleben |
1635/36 | Von neuem wird Geismar von der Pest heimgesucht |
1640 | Der größte Teil der Einwohner befindet sich auf der Flucht in Frankenberg |
1692 | Bau eines neuen Pfarrhauses |
1708 | Einweihung einer neuen Kanzel; die alte wird nach einer Reparatur in die Kirche in Dainrode eingebaut |
1710/11 | Zaubereiprozess gegen Anna Elisabeth Hain. Nach über einjähriger Haft im Hexenturm auf dem Marburger Schloß wird sie im Mai 1711 von der Anklage absolviert und freigelassen |
1738 | Am 30. März (Palmsonntag) brennen innerhalb weniger Stunden 30 Gebäude ganz oder teilweise ab; ein Jugendlicher will Spatzen schießen und setzt dabei mit einem Stück Brennpapier ein Strohdach in Brand und löst so die Katastrophe aus |
1756 - 1763 | Siebenjähriger Krieg |
1759 | Einquartierung französischer Truppen |
1762 | Erneute Einquartierung von Franzosen; die Soldaten hinterlassen große Schäden an Kirche, Pfarrhaus und Schule |
1801/02 | Installation einer neuen Uhr am Kirchturm |
1803 | Die Gemeinde kauft das Wohnhaus von Jakob Battefeld (Nr.45) an und baut es zu einem neuen Rathaus um (1928 im Zuge einer Straßenerweiterung abgerissen) |
1812 | Mehrere Geismarer Männer ziehen als Soldaten mit der Großen Armee Napoleons nach Russland, mindestens 7 von ihnen kehren nicht zurück |
1818 | Der Bergwerksbetrieb wird wegen Unrentabilität eingestellt; viele Geismarer verlieren dadurch eine wichtige Verdienstquelle |
1821 | Ende des Gerichts Geismar; Bildung des Kreises Frankenberg |
1826 | Im Frühjahr 1826 wird die alte, mittelalterliche Kirche wegen Platzmangel und Baufälligkeit abgerissen und mit dem Bau eines neuen Gotteshauses begonnen. Im Herbst 1828 ist es soweit fertiggestellt, dass erstmals ein Gottesdienst darin gefeiert werden kann. Die Einweihung findet im Herbst 1829 statt. Im Zuge des Kirchenneubaus wird der Friedhof an den Dorfrand verlegt (heute alter Friedhof) |
1839 | Errichtung einer neuen Schule, nachdem die alte wegen Platzmangel schon seit vielen Jahren nicht mehr benutzbar ist. Sie diente nur noch als Lehrerwohnhaus, während der Unterricht in der Schöffenstube des Rathauses stattfand |
1849 | Ankauf der Orgel aus der Elisabethkirche in Marburg, weil die alte, im Jahr 1697 angeschaffte Orgel, schon seit Jahrzehnten unbrauchbar ist |
1863/64 | Bau eines neuen Pfarrhauses |
1865 | Eröffnung der Gastwirtschaft Hecker und der Gemischtwarenhandlung Wiskemann |
1869 | Gründung der 2. Lehrerstelle |
1876 | Pflanzung der Friedenseiche (6.August) zur Erinnerung an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 |
1881 | Eröffnung einer Postagentur im Haus des Bürgermeisters Konrad Faust |
1883 | Gründung des Männergesangvereins |
1884 | Anschluss Geismars an das Telegrafen- und Fernsprechnetz |
1888 | Gründung eines Kriegervereins |
1909 | Gründung des Posaunenchors |
1912 | Bau der Wasserleitung |
1914-1918 | Erster Weltkrieg (29 Gefallene und 3 Vermisste aus Geismar) |
1920 | Gründung des TSV Geismar |
1921 | Anschluss Geismars an die Stromversorgung |
1922 | Gründung der Raiffeisenkasse Geismar |
1923 | Gründung des Kirchenchors |
1924 | Gründung des Schützenvereins Geismar |
1925 | Zusammenlegung (Verkopplung) der Gemarkung; Einweihung des neuen Sportplatzes auf der Königshöhe (heute Reitplatz des Reitervereins) |
1935 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr |
1939-1945 | Zweiter Weltkrieg (53 Gefallene und 15 Vermisste aus Geismar) |
1945 | Amerikanische Truppen besetzen, von Dörnholzhausen kommend, Geismar (Karfreitag, 30.März) |
1948 | Das Kirchspiel Geismar wird durch die Auspfarrung von Ellershausen und Allendorf/H. erheblich verkleinert; Gründung der Landjugengruppe Geismar |
1951 | Gründung des Reitvereins Geismar-Ellershausen |
1954 | Anschaffung dreier neuer Glocken für die Geismarer Kirche als Ersatz für die im Krieg eingeschmolzenen Glocken; Kanalisierung der Louisendorfer Straße |
1954/55 | Neubau der Schule |
1959 | Einweihung des Ehrenmals für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus Geismar und Dörnholzhausen |
1959/60 | Abriss der alten Schule |
1962 | Anlage eines neuen Sportplatzes bei der Schule; die Wasserleitung wird duch eine Tiefbohrquelle erweitert |
1964/65 | Verkleinerung der Kirche um ein Drittel, im Innern wird sie grundlegend umgestaltet |
1965 | Aufgabe des Gasthofbetriebs durch die Familie Hecker (in den alten Gebäuden befindet sich heute eine bekannte Discothek) |
1966 | Gründung des Fischerei- und Naturschutzvereins "Angelfreunde Edertal e.V." |
1971 | Eingemeindung Geismars nach Frankenberg im Rahmen der Gemeindegebietsreform; Gründung des DRK-Altenclubs |
1974 | Gründung des Landfrauenvereins Geismar-Dörnholzhausen; Kanalisierung der Ortsdurchfahrt; Fertigstellung des neuen Hochbehälters mit zwei Kammern von 250 Kubikmetern (Juli) |
1975/76 | Bau der Kindertagesstätte und des Dorfgemeinschaftshauses (Einweihung am 2.01.1977) |
1981 | Verlegung des Friedhofs und Bau einer Friedhofskapelle |
1993 | Schließung der Gastwirtschaft Zarges |
1996 | Jahrhundertfeier 800 Jahre Geismar; Gründung des Heimat- und Kulturvereins e.V. 1996 |
2000 | Fusion der Raiffeisenbank Geismar mit der Frankenberger Bank zur Frankenberger Bank |
2012 | Einweihung des "Lebendigen Flachsmuseums" |
2013 | Richtfest neues Feuerwehrhaus, Standort bisheriges Feuerwehr-Gerätehaus |
2015 | Zusammenlegung der Kirchspiele Frankenau, Ellershausen und Geismar zum Kirchspiel Frankenau/Geismar mit Pfarrsitzen in Frankenau und Ellershausen |
2019 | Verkauf des Pfarrhauses an einen privaten Investor; die Sparte Fußball des TSV 1920 Geismar schließt sich mit der des SV Ellershausen zur Spielgemeinschaft Geismar/Ellershausen zusammen; Schließung der Filiale der Frankenberger Bank zum Jahresende |
2020 | Der neu gestaltete Dorfmittelpunkt, ein Projekt im Rahmen der Dorferneuerung 2014-2020, wird fertiggestellt und eingeweiht. Er trägt den Namen "Kirch- und Kulturplatz". |
